Juli 24

Wanderungen in die Erdgeschichte (19) – Braunschweiger Land

Buchvorstellung

Fritz J. Krüger

Unter Mitarb. von Monika Bernatzky u. a.

Wanderungen in die Erdgeschichte (19). Braunschweiger Land.

Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig und Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen (FEMO) (Hrsg.).

31 Lagepläne ; 1 stratigrafische Übersichtstabelle ; 1 Übersichtskarte ca. 1:330000

München: Verlag Dr. Friedrich Pfeil, 2006 .

Kartoniert, 192 S., zahlr. Ill., graph. Darst..

ISBN 978-3-89937-066-9 / 3-89937-066-X

[Die Quellenangabe bezieht sich auf die der Rezension zugrunde liegende Ausgabe]

Beginn des Vorwortes:

„Dieser Wanderführer in die Erdgeschichte des Braunschweiger Landes ist für Naturfreunde, Fossiliensammler und heimatkundlich Interessierte gedacht. Während meiner Museumsarbeit, bei Fundberatungen und Seminaren, werde ich häufig von Sammlern und besonders von Eltern mit wissensdurstigen Kindern gefragt, wo sie gefahrlos nach Fossilien suchen können. Gibt es geologische Wanderpfade mit Aufschlüssen in dem erdgeschichtlich so interessanten Braunschweiger Raum?

Es gibt sie und sie werden auch nicht geheim gehalten. Nur ist es nicht immer leicht, an die entsprechenden Informationen zu kommen. Ältere Literatur ist häufig vergriffen. Verstreut finden sich hier und da Informationen und Wanderführer. Neuerdings die vom FEMO (Freilicht- und Erlebnismuseum Ostfalen) herausgegebenen Schriften zu den von ihm angelegten und betreuten Erlebnispfaden.

…“

(re) Wer im Braunschweiger Land Natur und Landschaft erkunden will, findet in diesem Buch einen guten und lehrreichen Ratgeber. 32 Exkursionspunkte vom Hainberg über die Asse bis hin zum Elm werden vorgestellt, geeignet für Ausflüge und Wanderungen. Geologie und Erdgeschichte bilden einen Schwerpunkt, aber auch historische Informationen finden Eingang in das Buch. Leserin und Leser erfahren, dass zahlreiche historische Gebäude in Braunschweig und anderen Städten der Region aus Elmkalk gebaut wurden. Die Asse-Burg wird vorgestellt, die Lübbensteine und die Schöninger Speere. Und auch der Salzstock im Höhenzug Asse wird sehr ausführlich behandelt. Dies ist dann aber leider auch der „Schönheitsfehler“ dieses informativen Buches. Obwohl nicht unumstritten wird Steinsalz als idealer Aufbewahrungsort für radioaktive Abfälle beschrieben. Und völlig unkritisch wird die seinerzeit noch offizielle Lesart das Atommüll-Endlager Asse II betreffend verkündet. Was in kritischen Kreisen bereits seit Jahren bekannt war,  wird mit keinem Wort erwähnt. Weder, dass das Endlager mitnichten nur als Forschungsendlager betrieben wurde, noch, dass es durch Wasserzuflüsse stark einsturzgefährdet war und ist. Nun kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Fakten in den politisch weniger brisanten Bereichen hinreichend recherchiert wurden. Aber für ein von Wissenschaftlern verfasstes Werk, zeigt es bei der Beschreibung des Endlagers Asse II deutliche Schwächen! – Ungeachtet dessen kann das Buch ein hilfreicher Führer durch die Region sein.

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