Der Löwe unterm Hakenkreuz
Buchvorstellung
Reinhard Bein, Ernst-August Roloff (Hrsg.)
Der Löwe unterm Hakenkreuz: Reiseführer durch Braunschweig und Umgebung 1930-1945.
Mit weiteren Beiträgen von Susanne Weihmann und Elke Zacharias.
Göttingen: MatrixMedia GmbH Verlag, 2010.
Kartoniert, 330.
ISBN: 978-3-932313-36-3
[Die Quellenangabe bezieht sich auf die der Rezension zugrunde liegende Ausgabe]
(re) In Braunschweig und im Braunschweiger Umland finden sich zahlreiche Spuren aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Und das ist nicht ohne Grund der Fall. Braunschweig war von Anbeginn ein wichtiger Stützpunkt für die Nationalsozialisten. In Braunschweig wurde der Österreicher Adolf Hitler deutscher Staatsbürger, hier schuf sich der „Reichsjägermeister“ Hermann Göring Kultstätten für seine Jagdleidenschaft, hier kam es schon 1931 zu großen Aufmärschen der SA (Bild) und hier wuchs eine für die Rüstung wichtige Industrie. Das nun (2010) vorgelegte Buch zeigt interessierten Besuchern und auch Einheimischen die vielen Orte, die bis heute noch Spuren aus dieser Zeit bergen. Sei es die Weihestätte im Hainberg bei Bockenem oder die Mustersiedlung Lehndorf. Ein Buch, dass auch gegen das Vergessen hilft. – Denn nur, wer die Wege der Vergangenheit kennt, kann erahnen, wo künftige Wege hin führen (können).
Umschlagtext:
Im September 1930 traten die Nationalsozialisten im Freistaat Braunschweig in eine Regierungskoalition ein. Diesen Vorsprung nutzte die NSDAP im Braunschweiger Land, um die Nazifizierung tiefgreifender und gründlicher voranzutreiben, als in anderen Ländern des Reiches. Durch den fatalen Ehrgeiz des Ministers Klagges und seiner Gefolgsleute, Braunschweig zu einem Nazi-Musterland machen zu wollen, erlebte das Land eine Herrschaft des politischen Banditentums. In Braunschweig ist die Gegenwart – fast unsichtbar und doch immer spürbar – mit den Abgründen der nationalsozialistischen Vergangenheit verbunden.